Diese Frage wird mir in letzter Zeit immer häufiger gestellt. Aus diesem Grund möchte ich in diesem Artikel die wichtigsten Antworten auf die Frage geben, was ein TFP-Shooting ist und wie Models und Fotografen davon profitieren können.
TFP steht für Time For Pictures – Zeit für Bilder! Somit sind die Entlohnung, die man für seine Arbeit bzw. sein Engagement erhält, Bilder. Bilder die das Model und den Fotografen in künstlerischer und/oder technischer Entwicklung nach vorne bringen. Ein TFP-Shooting stellt somit immer eine Win-Win Situation zwischen allen Beteiligten dar. Damit diese Win-Win Situation auch tatsächlich erreicht wird, sollten sich die beiden Vertragsparteien ungefähr auf Augenhöhe befinden. Ein erfahrenes Model wird nämlich wenig Freude an den Ergebnissen eines komplett unerfahrenen Fotografen haben und anders herum. Je mehr Shootings ein Fotograf und ein Model durchgeführt haben, je mehr Zeit und Geld in Equipment , Kleidung und Accessoires investiert wurde, desto besser werden in der Regel die Ergebnisse sein und die Ansprüche an das nächste Shooting und den Shootingspartner werden steigen. Wer also „einfach“ nur perfekte Bilder haben möchte, sich aber noch nicht wirklich sicher im Umgang mit der Technik ist oder kein Gefühl für seine Wirkung vor der Kamera hat, der sollte hinter dem Begriff TFP keine kostenlose Möglichkeit vermuten, seine Wunschbilder mit einem Top-Fotografen oder einem Top-Model ohne finanziellen Aufwand, Talent und ein gewisses Maß an Übung und Erfahrung zu bekommen. Diese Annahme ist aus meiner Sicht einfach falsch und wird wohl auch in den meisten Fällen auf negative Resonanz stoßen. Ausnahmen bestätigen die Regel. So eine Situation ist in meinen Augen dann kein Fall für ein TFP-Shooting sondern, zumindest für eine Partei, einfach nur Arbeit die entlohnt werden muss. Natürlich gibt es auch immer wieder den Fall, dass zwei völlig unerfahrene Parteien aufeinander treffen. Da sich diese beiden Parteien aber wie oben angesprochen auf Augenhöhe befinden, ist so ein Shooting völlig ok. Jedoch sollte man dann fairerweise keine Höchstleistungen des anderen erwarten.
Damit die Rahmenbedingungen eines solchen Shootings klar definiert sind und es nicht zu Meinungsverschiedenheiten vor, während oder nach dem TFP-Shooting kommt, empfehle ich grundsätzlich einen Vertrag untereinander zu schließen. In diesem Vertrag sollten dann insbesondere Dinge wie Vertragsparteien, Ort, Datum, Art des Shootings, Anzahl der durch den Fotografen bearbeiteten Bilder und deren Verwendungsmöglichkeiten für die jeweilige Partei aufgeführt sein. Die Datenschutzbestimmungen der DSGVO sollten natürlich auch im Rahmen einer Zusammenarbeit berücksichtigt werden. So kann Ärger oder Enttäuschung im Nachgang vermieden werden. Im Netz existiert dazu eine Fülle an ausgereiften Vertragsvorlagen, die einem einen guten Einblick in eine solide Vertragsgestaltung ermöglichen. Wenn mit Vertragsabschluss alles geklärt ist, steht in den meisten Fällen einem guten TFP-Shootings nichts mehr im Weg. Viel Spaß und gutes Licht!
Norbert Smuda Fotografie